Weihrauch

Der Weihrauch ist das natürliche Harz (Olibanum) des Boswellia-Baumes und wird in erster Linie als Räucherwerk eingesetzt. Die Pflanze gehört zu der Familie der Balsambaumgewächse und gedeiht in den außergewöhnlichsten Regionen unserer Erde. Diese Baumart findet man in Trockengebieten und in kargen Landschaften. Sie wächst zwischen Felsen und Klippen bis in Höhen von 1.200 Metern. Der heutige Weihrauch kommt aus Indien, Somalia und Arabien. Die Qualität der Harzstücke ist sehr unterschiedlich; es kommt auf die Herkunft an.

 

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Typischer Weihrauchgeruch

Der Boswellia-Baum umfasst mehrere Arten, wie z. B. den Äthiopischen, Arabischen und Indischen Weihrauch. Bei der Ernte werden dem Baum an Stamm und Ästen Schnitte zugefügt. Aus diesen tritt der Pflanzensaft aus. Der Saft erstarrt an der Luft und wird zu rot-gelblichen oder bräunlichen Körnern. Die Weihrauchernte dauert mehrere Monate. Sie beginnt zwischen März und April. Bei der ersten Ernte ist die Qualität des Olibanums sehr minderwertig. Früher wurde es weggeworfen; heute wird auch dieses Harz verwertet. Nach 3 Wochen Erntezeit wird die Qualität reiner. Der Ernteertrag eines Baumes hängt vom Alter, der Größe und dessen Zustand ab. Er liegt zwischen 3 kg und 10 kg. Das ätherische Öl hat einen balsamischen, frischen und süßen Duft. Dieses Öl wird mittels Wasserdampfdestillation gewonnen. Das Weihrauchöl wird gerne in der Parfüm- und Kosmetikindustrie verwendet. Der zitronige und typische Weihrauchgeruch entwickelt sich beim Verbrennen des Olibanums.

Im Alten Ägypten wurde Weihrauch zum Einbalsamieren, als Räuchermittel und zum Desinfizieren verwendet. Schon vor 7.000 Jahren wurde das aromatische Harz den orientalischen Göttern geopfert. Es zählte zu den begehrtesten Handelsgütern der Welt. Im Süden des Sultanats Oman wird bis heute Weihrauch gewonnen. Die Beduinen verkaufen dieses begehrte Harz im Weihrauch-Souk von Salalah. Die Araber besaßen in den frühen Jahrhunderten das Monopol auf Weihrauch und die Karawanenführer verschleierten die Herkunft dieser Substanz. Im 7. Jahrhundert hat die „Weihrauchstraße“, die sich über tausende von Kilometern hinzieht, durch die Ausbreitung des Islams ihre Bedeutung verloren. Der Handel verlagerte sich immer mehr auf den Seeweg. Die Stationen des omanischen Weihrauchhandels, wie z.B. der Hafen Samharan und die Oase Wubar, wurden im Jahr 2000 zum Weltkulturerbe erklärt.

Das Harz des Boswellia-Baumes hat bis heute seinen Platz in den Religionen dieser Welt. Weihrauch gehörte neben Myrrhe und Gold zu den Gaben der Könige aus dem Morgenland. Vor allem in Messen und Stundengebeten bezeichnet er das zu Gott aufsteigende Gebet. Mit den Worten „Dein Leib war Gottes Tempel – Der Herr schenke Dir ewige Freude“ wird bei Begräbnisfeiern der Sarg und das offene Grab mit Weihrauch geweiht. In der katholischen Liturgie steht er als das Symbol für Verehrung, Reinigung und Gebet. In der indischen Volksmedizin Ayurveda werden die Extrakte des Olibanums seit Jahrtausenden gegen chronische Arthritis und chronische Bronchitis eingesetzt. Die wirksamen Bestandteile der Pflanze können Entzündungsreaktionen stoppen. Einer Forschergruppe um Prof. Hermann Ammon von der Universität Tübingen gelang der genaue Nachweis des Wirkungsprinzipes der Boswellia-Säuren bei Entzündungen im Körper.

Bildnachweis: Vladimir Melnik – Fotolia

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