Jil Sander

Die Designerin Heidemarie Jiline Sander wurde am 27. November 1943 in Wesselburen geboren und wuchs bei ihrer Mutter und dem Stiefvater in Hamburg auf. Nachdem sie erfolgreich ein Textilingenieur-Studium an der Staatlichen Ingenieurschule für Textilwesen in Krefeld absolviert hatte, ging sie für zwei Jahre als Austauschstudentin nach Los Angeles. Wieder zurück in Hamburg, arbeitete Jil Sander für verschiedene Frauenmagazine als Moderedakteurin, u. a. für Constanze und Petra.

 

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Im Hamburger Stadtteil Pöseldorf eröffnete die damals 24-jährige Jil Sander 1967 ihre erste kleine Modeboutique unter dem Namen Jil Sander, in der sie neben ihrer eigenen Linie auch Designer-Labels wie Sonia Rykiel und Thierry Mugler verkaufte. Mit ihrer ersten Kollektion präsentierte sich Jil Sander 1975 erstmals in Paris. Da zu dieser Zeit die Mode allerdings sehr farbenprächtig und opulent war, schenkten die Franzosen der Designerin mit ihren puristischen und minimalistischen Kreationen nur wenig Beachtung. Den internationalen Durchbruch erreichte sie 1976 mit ihrem Zwiebel-Look – einem Look mit vielen Einzelteilen aus hochwertigen Materialien, die man wunderbar miteinander kombinieren konnte.

Im Jahr 1978 kreierte Jil Sander in Zusammenarbeit mit dem Kosmetikhersteller Lancaster auch ihre erste Duft- und Pflegeserie Jil Sander Woman Pure. Weitere Parfümlinien sind Jil Sander Man Pure (1981) und Jil Sander Sun (1989). Nachdem Jil Sander als eine der ersten Unternehmerinnen ihr Modeimperium an die Frankfurter Börse geführt hatte, unterrichtete sie nebenbei auch als Hochschullehrerin im Bereich Modedesign an der “Universität der angewandten Kunst” in Wien.

Anfang der 90er-Jahre präsentierte Jil Sander ihre Kollektion mit großem Erfolg androgyner und dezenter und ließ ihre Models auf den Mailänder Laufstegen in hauchzarten und schlichten Entwürfen elfenähnlich wirken. Zu dieser Zeit etablierte sich auch der Spruch „Jil Sander ist hot – Armani not“, was die Verkaufszahlen des Unternehmens weiter steigen ließ. Besonders der asiatische Markt war für die Designerin ein weiteres Sprungbrett – dort entstanden zahlreiche Boutiquen. In Tokio, Hongkong und Taipei wurden in Zusammenarbeit mit Jil Sander und dem Architekten Michael Gabellini elegante Jil-Sander-Flagship-Stores errichtet. Eine Männerlinie wurde zusätzlich 1997 gefertigt.

Der italienische Konzern Prada kaufte 1999 das Unternehmen Jil Sander zu 75 % der Stammaktien auf. 2000 verließ die Designerin wegen Unstimmigkeiten mit Prada-Chef Patrizio Bertelli den Posten als Vorstandsvorsitzende. Bertelli stellte als Nachfolger Jil Sanders den Designer Milan Vukmirovic ein, der den bisherigen Stil des klassisch-deutschen Chic jedoch so stark veränderte, dass das Unternehmen rote Zahlen schrieb. Daraufhin kehrte Jil Sander 2003 von Kritikern bejubelt zurück – verließ das Unternehmen wegen erneuten Streitigkeiten mit Bertelli jedoch 2004 wieder. Ein Jahr später wurde der belgische Herrenmoden-Designer Raf Simons Chefdesigner bei Jil Sander und übernahm fortan alle Kollektionen. 2006 wurde das Unternehmen an einen britischen Finanzinvestor verkauft, 2008 an eine japanische Firma. Jil Sander entwarf derweil die Kollektion +J für die japanische Bekleidungskette UNIQLO.

2012 kehrte sie ein letztes Mal zu Jil Sander zurück – jedoch nur für wenige Monate. Für die Fertigstellung der Herbst-Winterkollektion 2014/2015 sorgte ihr Designerteam. Der Modedesigner Rodolfo Paglialunga, der zuvor bei Prada und Vionnet gearbeitet hatte, wurde im April 2014 als Creative Director verpflichtet. Jil Sanders Kreationen sind durch eine kantige und klare Linienführung sowie Einflüsse des Bauhaus-Stil geprägt. Die Klassiker der Designerin sind die eleganten Hosenanzüge, der klassische Trenchcoat und die schlichte weiße Bluse.

Bildnachweis: 360b – Shutterstock / Textnachweis: fashionpress.de

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