Die Geschichte der Schminke und der Körperpflege

Altertum – Ägypter

Die alten Ägypter (etwa 3000 bis 300 v. Chr.) sind eines der ältesten Kulturvölker. Ihre hohe Kulturstufe zeigte sich auch in der Kleidung, kunstvollen Frisuren und in Körperpflege und Kosmetik. Die Ägypter trugen vorzugsweise schwarze bzw. mit Henna rot gefärbte Haare. Bäder und Massagen mit duftenden Ölen und Pflege mit parfümierten Salben waren damals schon gang und gäbe.

Im Bereich der Kosmetik galten gelblich geschminkte Gesichter, stark betonte Augen (schwarzer Lidstrich und Lidstrich im Augenwinkel), grün gefärbte Augenlider, Kupfer und Erz um die Augen (um diese hervorzuheben) und nachgezogene Lippen als Ideal. Die Handinnenflächen und Fingernägel wurden mit Henna rot gefärbt. In China und Griechenland begannen die Menschen hier schon, sich das Gesicht weiß zu schminken. Griechische Frauen benutzten Beeren als Rouge.

 

Antike – Griechen

Das alte Griechenland schuf die Grundlagen der abendländischen Kultur. In der Zeit etwa 1500 – 150 v. Chr. war das Maß aller Dinge der Mensch. Dieser strebte nach Harmonie und Gesundheit von Körper und Geist. Im Zeichen dieses Strebens standen Kleidung und Frisur, Körperpflege und Kosmetik. Frauen trugen während der archaischen Zeit (1500 – 500 v. Chr.) lange offene, gewellte Haare mit Stirnreif oder von einer Spange gehalten. Man findet hier die ersten Überlieferungen von „Blondierungsversuchen“ (Blondierung mit Safran).

In der hellenistischen Zeit (ab 300 v. Chr.) waren die Frisuren kunstvoll verknotet und orientalisch beeinflusst. Zur Körperpflege gehörten ebenso Bäder und Massagen mit duftenden Ölen. Es war Mode, das Gesicht schneeweiß mit Bleiweißschminke (giftig!) zu schminken und dazu die Lippen in Mennigrot zu betonen. Wimperntusche wurde aus gebranntem Kork gewonnen. Es herrschte eine große Vorliebe für Düfte, die aus Naturessenzen gewonnen wurden. In China begannen die Menschen, sich die Zähne Schwarz oder Gold zu färben und sich die Augenbrauen zu rasieren.

 

Altertum – Römer

Etwa 500 v. Chr. – 500 n. Chr. übernahmen die Römer die Kultur der Griechen. Ihre Machtstellung machte sich in starkem Selbstbewusstsein, üppigem Lebenswandel und Luxus bemerkbar. Blond war eine Modefarbe, wobei Bleichversuche wenig Erfolg hatten. Deshalb wurden Perücken aus blondem Germanenhaar getragen. In der Körperpflege galten Bäder in Ziegen- und Eselsmilch als natürliche Art, die Haut weich und geschmeidig zu halten. Außerdem nahm man Schwitzbäder, ließ sich massieren und salben. Überflüssige und lästige Körperhaare wurden vom Sklaven entfernt. Im Bereich Kosmetik sind aus dieser Zeit viele wertvolle Rezepte zur Gesichtspflege überliefert. Man verwendete kostbare Öle, Honig, Kleie und Früchte. Puder und Lippenschminke wurden auch von Männern benutzt. Gerstenpuder und Butter wurden benutzt, um Unreinheiten zu bekämpfen.

 

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Mittelalter – frühe Zeit (Romantik)

Im Mittelalter, etwa 900 – 1250, wurden öffentliche Badestuben eingerichtet, die damals auch der Unterhaltung dienten (Musik, Bewirtung, usw.). Der Bader übernahm Haarschnitt, Rasur, Haar- und Nagelpflege, Zahnziehen und Wundpflege. Frauen färbten ihr Haar mittels natürlicher Pflanzenstoffe oft Rot oder Blond und trugen Eischnee, um ihren Teint aufzuhellen.

 

Mittelalter – Gotik

Die Gotikzeit (1200 – 1600) ist Ausdruck der tiefreligiösen Haltung der Menschen. Die beliebtesten Haarfarben dieser Zeit waren Blond und Schwarz. Die Farbe Rot – als Zeichen für Hexen – war verpönt. Zu dieser Zeit verloren die öffentlichen Badestuben an Ansehen. Aufgrund lasterhafter Badesitten und der Verbreitung von Krankheiten wurden sie teilweise geschlossen. Somit entstanden neben den Badestuben Barbierstuben, in denen Rasur, Haarschnitt und Perückenherstellung übernommen wurden. Bader und Barbier führten Wund- und Zahnbehandlungen durch.

 

Neuzeit

In der beginnenden Neuzeit, um 1750, wurden neben dem üblichen Bleioxid zum Bleichen der Haut auch Quecksilberoxid, Wismutoxid und Zinnoxid verwendet. Als rote Farbe dienten Sandelholz, Rotholz und Zinnober. Damit der damals gängige Haarpuder ideal auf dem Haar haften konnte, verwendete man fettige Pomaden. Der Puder bestand aus Weizen- oder Reisstärke. Im 19. Jahrhundert galt Kosmetik in weiten Teilen Europas als vulgär, beeinflusst durch die Meinung der Königin Victoria von Großbritannien. Um die Jahrhundertwende des 20. Jahrhunderts kam dekorative Kosmetik wieder mehr in Mode. Das Bleichen der Haut rückte in den Hintergrund, man versuchte Kosmetikprodukte ohne gesundheitsschädliche Folgen herzustellen.

Rote Farbe wurde von nun an aus Färberdistelöl oder Karmin gewonnen. Kosmetika wurden illegal in Schönheitssalons verkauft. Niemand wollte öffentlich dazu stehen, seine Jugendlichkeit mit Hilfe von Kosmetika zu erhalten. 1915 kam der erste rote Lippenstift auf den Markt. Von nun war das Interesse an Kosmetika, insbesondere an Lippenstift, Lidschatten und Wimperntusche sehr groß. In den 1920er Jahren kam das künstliche Bräunen des Teints auf und bereits 1930 gab es erste Kosmetikprodukte, die einen gebräunten Teint ohne Sonne gewährleisteten. In dieser Zeit prägte sich auch der Begriff Make-up, ausgelöst durch geschminkte Stars wie Greta Garbo und Gloria Swanson, für die Max Factor die ersten Bühnenschminken kreierte. Als wichtige Marken folgten Elizabeth Arden und Helena Rubinstein.

 

Heute

In unserer heutigen Zeit gibt es eine breite Verfügbarkeit jedes erdenklichen Produkts für jeden erdenklichen Schönheitswunsch. Make-up ist heutzutage nicht mehr nur Unterstreichen der eigenen Schönheit, sondern bereits zu einer eigenen Art von Kunst geworden. Alles ist möglich. Die Produkte sind unbedenklich und enthalten keine gefährlichen Inhaltsstoffe mehr. Der Trend aus pflanzlichen Wirkstoffen hat sich durchgesetzt. Kosmetik ist außerdem die Grundlage von Mode und die meisten Menschen würden heute nicht mehr das Haus verlassen, ohne Kosmetika benutzt zu haben – sei es Seife, Deo oder Make-up. Heute wissen wir: Es liegt in der Natur des Menschen, seine Schönheit zu unterstreichen und noch attraktiver aussehen zu wollen. Wer aber denkt, unsere heutige Zeit sei oberflächlich, sollte sich die Zeit der alten Römer und Ägypter ansehen.

Bildnachweis: La Biosthétique / Textnachweis: beautypress.de

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