Männerpflege

Männerpflege – Man(n) muss nur den Anfang machen…

Gepflegtes Aussehen

Des Kaisers Frauen haben ihn zu einem Vorreiter des modernen Mannes gemacht: Napoleon Bonaparte soll zum Gefallen seiner Ehefrauen Josephine und Marie-Luise schon im ausgehenden 18. Jahrhundert Parfum-Rechnungen in astronomischer Höhe gehabt haben. Der Kaiser liebte es, sich ausgiebig zu pflegen und angenehm „zu duften“. Laut einer Studie ist gutes, gepflegtes Aussehen auch heute für über 80 Prozent der Männer wichtig – für mehr Erfolg im Job und in der Liebe. Zwischen Napoleon und dem modernen Mann aber klaffte eine große Pflege-Lücke: Auf gutes Aussehen legte Großvater keinen besonderen Wert – zumindest nicht bei sich selbst. Schönheit war in seinen Zeiten ausschließlich Sache der Frauen…

 

Echte Männer braucht das Land…

Und das hat seinen Grund, so der renommierte Kommunikations-Psychologe Dr. Stephan Lermer: „Der Mann hat sich damals definiert über seinen Beruf und über seine Position als starker Held. Er ernährt die Familie, er stellt was dar. Man sollte als Mann aussehen wie ein richtiger Mann, alles andere war verpönt.“ Entsprechend waren Pflegeprodukte für die Herren der Schöpfung lange Zeit ein Buch mit sieben Siegeln – erst 1922 bringt ein deutsches Unternehmen für Pflegeprodukte den allerersten Männer-Pflege-Artikel auf den Markt: die Rasierseife. Und dabei blieb es zunächst  auch – jahrzehntelang. Bei besonderen Anlässen griffen Männer neben dem Zuckerwasser für die Haare höchstens noch zum möglichst scharfen, alkoholhaltigen Rasierwasser. Den Schmerz auszuhalten, galt in Großvaters Zeiten sogar als besonders männlich. Das war`s  – mehr brauchte „Mann“ nicht. Deos für Männer waren nicht sonderlich populär, sie galten als „weibisch“.

 

Gewandeltes Rollenbild

Weder Männer noch Frauen stellen damals diese unterschiedlichen Schönheitsideale und die klare Rollenverteilung in Frage – bis zum großen Konventionsbruch mit der 68er-Bewegung, das gesamte Rollenbild wandelte sich  – auch in Sachen „Pflege-Muffel“. „Die Revolution 1967/1968“, so Dr. Stephan Lermer, „hat dazu geführt, dass in den 70er Jahren einfach alles ausprobiert wurde. In den 80er Jahren dann setzte sich zunehmend die Erkenntnis durch, dass es eigentlich schon brauchbar ist, wenn Mann und Frau in Augenhöhe kommunizieren. Man schmiss alte, von den Eltern gepredigte Rollenbeschreibungen über Bord.“

 

Männerkosmetik? Ja, bitte!

Die Selbstbestimmung kam auf – und damit auch eine Verunsicherung der Männer, denn plötzlich stellte „Frau“ Forderungen. Was früher nur für sie galt, sollte jetzt genauso für die Männer gelten – auch in den Bereichen Körperpflege und Styling. Das „starke Geschlecht“ sollte seine Pflegegewohnheiten radikal ändern.

 

Männerpflege – aber womit?

Aber womit? Abgesehen von ein paar Rasurprodukten gab es noch nichts für die Männerpflege. „Mann“ beginnt aber trotzdem umzudenken und entwickelt langsam ein neues Körperbewusstsein. Dr. Stephan Lermer: „Gerade in den 80ern hat sich dieser Common Sense gewandelt, dieser allgemeine Stil, wie viel Wert Männer auf Körperpflege und Erscheinungsbild legen. Und wenn man als Mann das dann auch noch im Fernsehen und in den Zeitschriften liest, dann entsteht Druck. Einerseits hilft es bei der Orientierung, andererseits verunsichert es natürlich auch. Der Mann fühlte sich nicht mehr als Könner, sondern als Anfänger.

 

Männerpflege, auf geht`s!

Aus den Anfängern aber hat sich der moderne Mann entwickelt: Heute nutzen Männer ganz selbstverständlich eine Vielzahl maßgeschneiderter Pflegeprodukte – abgestimmt auf die speziellen Bedürfnisse der „Männerhaut“. Der Griff in die Creme-Dose der Ehefrau ist tabu! Die Antwort auf die Frage, welche Rolle „Mann“ einnehmen soll, ist dadurch zwar nicht leichter geworden – das Schöne aber ist: Heute kann jeder (Mann) selbst entscheiden, wie er sich in seiner Haut fühlen will. Er muss nur den Anfang machen – es muss ja nicht gleich eine gigantische Parfüm-Rechnung werden, wie bei Napoleon…

Bild- und Textnachweis: Beiersdorf AG

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2 Gedanken zu „Männerpflege – Man(n) muss nur den Anfang machen…“

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